Vorstellung und Vergleich der alternativen Süßungsmittel
Datttelsirup, Reissüße, Apfeldicksaft - diese Lebensmittel finden immer häufiger ihren Platz in den Regalen von Lebensmittelhändlern. Der vegane Lebensstil wird derzeit zunehmend populärer und viele Menschen interessieren sich für natürliche Süßungsmittelalternativen zu herkömmlichem Haushaltszucker und Honig. Es stellt sich aber oft die Frage: Wofür eignen sich die einzelnen Süßungsmittelalternativen? Wie schmecken sie und worin unterscheiden sie sich? Wir informieren euch über die Besonderheiten unserer alternativen Süßungsmittel und geben Empfehlungen für mögliche Einsatzbereiche.
Zuckerlehre
Für die Vergleichbarkeit der alternativen Süßungsmittel, ist es wichtig einige Begrifflichkeiten zu erklären. Deshalb folgt eine kleine Einführung in unsere „Zuckerlehre“:
Broteinheit (BE): Die Broteinheit ist ein Maß für den Kohlenhydratgehalt des Süßungsmittels und wichtig für Menschen mit Diabetes. Eine Broteinheit entspricht dabei 12 g Kohlenhydrate.
Glykämischer Index (Glyx): Der Glykämischer Index gibt die blutzuckersteigernde Wirkung von Kohlenhydraten an. Als Referenzwert gilt Traubenzucker mit 100.
Kohlenhydrate: Kohlenhydrate bestehen aus unterschiedlich komplexen Zuckerbausteinen.
Saccharose (Zucker): Saccharose ist ein Zweifachzucker, welcher aus einem Glucose-Baustein und einem Fructose-Baustein besteht.
Maltose (Malzzucker): Maltose ist ebenfalls ein Zweifachzucker, welcher aber lediglich aus zwei Glucose-Bausteinen besteht.
Glucose (Traubenzucker): Glucose ist ein Einfachzucker, welcher auch als schneller Energielieferant gilt.
Fructose (Fruchtzucker): Fructose ist ein Einfachzucker.
Rübenzucker & Honig
Rübenzucker ist ein klassischer Zucker, welcher aus 100 % Saccharose besteht und vielseitig einsetzbar ist. Dieser Zucker gilt als Referenzwert (100 %) für den Vergleich der Süßkraft unserer Süßungsmittelalternativen. Für uns ist es wichtig, dass wir für die Herstellung deutsche und von regionalen Landwirten aus Nord- und Mitteldeutschland angebaute Zuckerrüben verwenden. Durch seine neutrale Süße, eignet er sich ideal zum Süßen von Kuchen, Desserts und Heißgetränken.
Fun Fact: Die schwerste Zuckerrübe wog 1,2 kg.
Wer Zucker ersetzen möchte, kann für den Anfang perfekt auf Honig zurückgreifen. Er ist das älteste natürliche Süßungsmittel der Menschheit und ein reines, hochwertiges Naturprodukt. Honig hat im Vergleich zu herkömmlichen Haushaltszucker eine Süßkraft von 120 %, was einer Broteinheit von 1,25 entspricht. Somit kann weniger Honig als Haushaltszucker verwendet werden, um den gleichen süßen Geschmack zu erreichen. Honig besteht aus den beiden Einfachzuckern Glucose und Fructose. Das Verhältnis der beiden Zucker zueinander ist sortenabhängig. Dabei bewegt sich der Glucose-Gehalt im Bereich von 27-44 % und der Fructose-Gehalt von 22-41 %.
Der Geschmack vom Honig ist sortentypisch und kann je nach Tracht etwas unterschiedlich ausfallen. Er eignet sich ideal zum Süßen von Heißgetränken, zum Verfeinern von Süßspeisen sowie als Brotaufstrich.
Fun Fact: Honig läuft nicht ab bzw. verdirbt nicht.
Vegane Süßungsmittel
Als vegane Alternativen empfehlen wir Agavendicksaft. Dieser ist bei uns in 3 Varianten (hell, naturtrüb, dunkel) erhältlich. Mit seiner Süßkraft von 125 % und einer Broteinheit von 1,25 BE, ist Agavendicksaft etwas süßer als Honig, weshalb dieses Süßungsmittel sparsamer eingesetzt werden sollte als herkömmlicher Zucker. Die einzelnen Varianten unterscheiden sich zwar nicht in ihrer Süßkraft, dafür aber in ihrem Geschmack. Während der helle Agavendicksaft eine feine intensive, aber neutrale Süße aufweist, verfügt der naturtrübe Agavendicksaft über eine leichte Karamellnote. Der dunkle Agavendicksaft hingegen besticht durch seine intensive Süße mit würzigem, rauchigem Aroma. Er eignet sich besonders zum Verfeinern von herzhaften Gerichten und als Ersatz für Haushaltszucker beim Backen. Der helle sowie der naturtrübe Agavendicksaft sind ideal zum Verfeinern aller kalten und warmen Getränke, für Desserts, Milchspeisen und Obstsalaten.
Ein besonderer Vorteil von Agavendicksaft liegt in seinem niedrigen Glykämischen Index (10-12), was den Blutzucker nicht so schnell ansteigen lässt. Durch seinen hohen Fructose-Gehalt von 65 % eignet sich Agavendicksaft jedoch nicht für Personen mit einer Fructose-Intoleranz.
Fun Fact: Der Blütenstand einer Agave kann bis zu 12m hoch werden.
Unsere fruchtigeren Süßungsmittelalternativen sind zum einen der Apfeldicksaft und zum anderen der Dattelsirup. Gemein haben die beiden ihre 120-prozentige Süßkraft und sollten im Austausch zu herkömmlichen Haushaltszucker sparsamer eingesetzt werden. Im Geschmack sowie in ihren Broteinheiten unterscheiden sie sich jedoch. Während der Apfeldicksaft über eine Broteinheit von 1,3 BE verfügt und fruchtig süß nach Apfel schmeckt, weist der Dattelsirup eine Broteinheit pro EL von 1,15 auf und überzeugt durch seinen intensiven Dattelgeschmack. Ein weiterer Unterschied besteht in der jeweiligen Fructose-Konzentration. Während Apfeldicksaft 37 % Fructose enthält, beinhaltet Dattelsirup nur 16 %. Außerdem liegt der Saccharose-Gehalt bei Dattelsirup zwischen 0 und 10 Prozent.
Apfeldicksaft eignet sich besonders gut zum Abrunden von Dressings und Desserts. Aufgrund seiner guten Löslichkeit wird er auch gerne zum Süßen von kalten Getränken verwendet. Durch seine erfrischende, leicht säuerliche Note kann er auch ideal für Schorle eingesetzt werden.
Fun Fact: Der Apfelbaum gehört zu der Familie der Rosengewächse.
Aus der arabischen Küche ist Dattelsirup als traditionelles Süßungsmittel nicht mehr wegzudenken. Mit seiner wunderbar karamelligen und zugleich fruchtigen Note verleiht er Speisen eine angenehme Süße. Aufgrund seines dezenten Eigengeschmacks ist er sehr vielseitig einsetzbar. Beim Kochen und Backen kann der Zuckeranteil in den Rezepten vollständig durch Dattelsirup ersetzt werden. Außerdem eignet er sich besonders gut für Getränke, wie Smoothies und Cocktails, für Obstsalate und Desserts wie Pudding, Eis und Waffeln.
Fun Fact: Im arabischen Raum bezeichnen die Menschen die Dattel auch als „Königin der Früchte“ oder „Brot der Wüste“, da ein Überleben allein mit Datteln und Wasser möglich ist.
Eine weitere vegane Alternative stellen Kokosblütenzucker und Kokosblütensirup dar. Mit einer Süßkraft von 120 % können sie herkömmlichen Haushaltszucker problemlos ersetzen und gelten als vergleichsweise nähr- und mineralstoffreich. Man braucht sogar noch weniger dieser Süßungsmittelalternative, um den gleichen süßen Geschmack zu erreichen. Die beiden Varianten klingen zwar ähnlich, unterscheiden sich allerdings z. B. in ein den Punkten Broteinheit und Saccharose-Gehalt. Während Kokosblütensirup eine Broteinheit von 1,25 BE pro EL und 40 % Saccharose beinhaltet, besteht der Kokosblütenzucker aus 80 % Saccharose und weist 1,54 BE pro EL auf. Aufgrund seines fruchtigen, karamellig-süßen Geschmacks eignet sich der Sirup ideal zum Süßen von Heißgetränken und Desserts sowie zum Würzen und Verfeinern von Dressings, Marinaden und asiatischen Gerichten. Der Kokosblütenzucker eignet sich durch seinen ebenfalls süßen, leicht malzig-karamelligen Geschmack ebenfalls zum Süßen von heißen Getränken und Desserts.
Fun Fact: Eine Kokospalme kann bis zu 100 Jahre alt werden.
Fructosearme Süßungsmittel
Bei einer Fructose-Intoleranz empfehlen wir unsere vegane Reissüße bzw. unseren veganen Reissirup, da beide einen Fructose-Gehalt von unter 1 % enthalten. Er zeichnet sich durch seinen neutralen Geschmack und zarter dezenter Süße aus. Er weist eine Süßkraft von 80% auf, was einer Broteinheit von 1,32 BE (Reissirup) und 1,55 BE (Reissüße) aufweist. Möchte man herkömmlichen Haushaltszucker durch Reissirup oder Reissüße ersetzen, muss man etwas mehr dieser Alternativen benutzen, um den gleichen süßlichen Geschmack zu erhalten. Beide Süßungsmittel eignen sich ideal zum Backen, Verfeinern von Desserts und Süßen von warmen und kalten Getränken.
Fun Fact: 80 % der Weltreisernte werden im Nassreisanbau erzeugt, obwohl Reis ursprünglich keine Wasserpflanze ist.