Die Zuckerfalle
Süße Getränke und Speisen fast ohne Kalorien? Das versprechen viele Hersteller von Stevia und Co. Was sich auf den ersten Blick wie ein wahrgewordener Traum anhört, birgt einige Nachteile für Körper und Portemonnaie.
Wir essen zu viel Zucker. Höchstens 50g Zucker am Tag werden empfohlen, durchschnittlich nehmen wir jedoch knapp das Doppelte von dem süßen Rohstoff zu uns. Ohne Bewegung, die das Ganze kompensiert, setzt sich der überflüssige Zucker als Fett an unserem Körper ab, mit Übergewicht als Folge. Auch die Zuckerkrankheit Diabetes kann sich aus jahrelangem Überkonsum entwickeln. Da trifft es sich doch ganz gut, dass es alternative Süßungsmittel gibt, die auch noch als gesund und „natürlich“ angepriesen werden. Und wie sieht es mit anderen Eigenschaften aus?
Stevia
Steviasüße wird aus den Blättern der südamerikanischen Staudenpflanze Stevia rebaudiana gewonnen. Zwar stammen die Stevioglykoside aus einer Pflanze, sie werden jedoch chemisch aus den Blättern gelöst, wobei umweltschädliche Aluminiumsalze freigesetzt werden. Stevia ist 200 bis 300-mal süßer als Zucker, während es auch noch kaum Kalorien enthält. Dafür erhält man einen bitteren, lakritzigen Beigeschmack, der nicht allen mundet und vielleicht sogar das zubereitete Gericht ruiniert.
Erythrit
Im Gegensatz zu Stevia ist Erythrit sowohl optisch als auch geschmacklich kaum von Haushaltszucker zu unterscheiden. Erythrit gehört zu den Zuckeralkoholen, wird komplett chemisch hergestellt und besitzt eine ca. 70-%ige Süßkraft im Vergleich zu Haushaltszucker. Man benötigt also mehr davon, wenn man dieselbe Süße erreichen will. Sehr kritisch, wenn man bedenkt, was der Spaß kostet: Für Erythrit greift man über zehnmal so tief in die Tasche wie für Zucker.
Xylit
Der auch als Birkenzucker bekannte Zuckeralkohol Xylit hat eine ähnliche Süßkraft und Beschaffenheit wie Zucker, dabei aber deutlich weniger Kalorien. Er wird durch einen aufwändigen Prozess aus Baumteilen gewonnen, was sich im Preis widerspiegelt: Genau wie Erythrit kostet Birkenzucker etwa das Zehnfache von normalem Zucker.
Was man beim Verzehr solcher Süßungsmittel dennoch beachten sollte
Ein gemeinsamer Vorteil gegenüber Zucker besteht: Die Süßstoffe greifen die Zähne nicht an. Xylit soll Karies sogar vorbeugen und wird deshalb oft in Zahnpasta verwendet.
Und dadurch, dass die Stoffe im Körper insulinunabhängig verstoffwechselt werden, heben sie den Blutzuckerspiegel nicht an. Aber: Der Heißhunger auf Süßes wird geweckt, da dem Gehirn signalisiert wird, dass Zucker konsumiert wird, der „Brennstoff“ für den Körper jedoch ausbleibt. Und Vorsicht ist bei übermäßigem Konsum geboten. Ansonsten kann aus Stevia & Co schnell ein Abführmittel entstehen. Da können beispielsweise bereits 20g Xylit am Tag reichen, um den Verdauungstrakt aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und dies bezieht sich nur auf den kurzfristigen Moment. Mögliche Langzeitfolgen sind zurzeit noch nicht ausreichend erforscht. Und wem das Thema Nachhaltigkeit und Natürlichkeit am Herzen liegt, ist mit diesen alternativen Süßungsmitteln auch schlecht bedient. Hinter diesen steht nämlich ein technologisch aufwändiger Herstellungsprozess; von einem natürlichen Produkt kann hier also nicht gesprochen werden.
Agavendicksaft - Die bessere Alternative
Also kann Zucker nicht gesünder und natürlich ersetzt werden? Doch, ganz ohne Kalorien wie bei den zuvor vorgestellten Stoffen geht dies aber leider nicht. Agavendicksaft beispielsweise ist vollkommen natürlichen Ursprungs, hat weniger Kalorien und dazu noch eine höhere Süßkraft als herkömmlicher Haushaltszucker. Das heißt, bei ohnehin weniger Kalorien benötigt man auch noch etwa 25% weniger im Vergleich zu Zucker. Als zusätzliches Plus enthält Agavendicksaft auch gesunde Begleitstoffe, wie zum Beispiel Mineralien, Vitamine und Spurenelemente.
Das A und O: Genießen in Maßen!
Wir sehen, es gibt einige Alternativen zu Zucker, die vollkommen unterschiedlich in ihren Eigenschaften sein können. Auch wenn chemisch hergestellte Süßen durch wenig Kalorien punkten können, ist mit unangenehmen Auswirkungen zu rechnen. Wer eine wirklich natürliche Alternative sucht, kann mit Agavendicksaft besser bedient werden. Aber auch hier gilt: Wir genehmigen uns ab und an was, genießen aber auch in Maßen.